Öffentliches Leben und öffentlicher Raum

Erstes Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Perspektive Innenstadt“ gestartet

Mit Untersuchungen und Workshops zum öffentlichen Leben und öffentlichen Raum ist jetzt ein erstes Projekt gestartet, das durch das Förderprogramm „Perspektive Innenstadt!“ des Landes Niedersachsen aus Mitteln der Europäischen Union bezuschusst wird. Die Stadt Wolfsburg hat bei dem Sofortprogramm, das niedersächsische Kommunen bei der Bewältigung der Pandemiefolgen in den Innenstädten unterstützen soll, im September ein Budget über 1.8 Millionen Euro erhalten. Mit diesen Mitteln planen die Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (WMG) und die Stadt kurzfristig eine Reihe von Projekten und Konzepten für die Innenstadt umzusetzen. Die Vorhaben innerhalb des Förderprogramms müssen bis März 2023 abgeschlossen sein.

Mit der nun gestarteten sogenannten PSPL-Studie (Public life and public space) für die Porschestraße hat die Stadt Wolfsburg das Büro Gehl aus Kopenhagen beauftragt. Diese Art Studien sind ein eigens entwickeltes Werkzeug, um basierend auf empirischen Daten und Argumenten den öffentlichen Raum zu verbessern. Öffentliches Leben entsteht, wenn Menschen im öffentlichen Raum miteinander in Kontakt treten, sei es auf Straßen, Plätzen, in Parks und in allen städtischen Räumen zwischen Gebäudekanten. Beim öffentlichen Leben geht es um die alltäglichen Aktivitäten von Menschen außerhalb ihrer Wohnungen, Arbeitsplätze und Autos. Mit der Analyse werden Städte auf der ganzen Welt unterstützt, die Funktionalität des öffentlichen Raums zu verstehen und Maßnahmen zu entwickeln, die ihn verbessern.

Nun wurden in einem ersten Schritt kurzfristig die für die Studie notwendigen Erhebungen durchgeführt, weil diese von guter Witterung abhängig sind. Entlang der gesamten Porschestraße wurde am vergangenen Donnerstag und Sonnabend untersucht, wie und warum Menschen sich umherbewegen, wo sie verweilen und was sie tun. Neben der quantitativen Erhebung wurden auch qualitative Erkenntnisse gewonnen. Hierfür fanden am Freitag insgesamt drei Workshops unter anderem mit Fachvertretenden sowie dem Handels- und Tourismusbeirat statt. Am Sonnabend gab es außerdem einen gemeinsamen Spaziergang mit dem frisch konstituierten Jugendbeirat.

Mit ersten Ergebnissen und Vorschlägen rechnet Stadtbaurat Kai-Uwe-Hirschheide noch in diesem Jahr. „Das Büro Gehl hat nun einige Tage unsere Porschestraße analysiert und viele Gespräche geführt. Wir freuen uns, dass wir das Büro so kurzfristig gewinnen konnten und sind nun gespannt, welche Erkenntnisse sich hieraus ableiten lassen“, bekräftigte Hirschheide.

Die Studienergebnisse sollen es den frisch gewählten politischen Vertreter*innen ermöglichen, über mögliche Strategien zu diskutieren und erste kurzfristige Projekte zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Porschestraße zu entscheiden. Die lassen sich bestenfalls ebenso wie die Studie selbst fördern.

Bildunterschrift: Spaziergang mit dem Jugendbeirat. Foto: Stadt Wolfsburg