Wolfsburger Bildungspartner bündeln die Förderung demokratischer Kultur im Bildungshaus Wolfsburg

Mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages übernimmt das Bildungshaus Wolfsburg eine zentrale Rolle bei der Förderung und Weiterentwicklung der demokratischen Bildungslandschaft in der Stadt Wolfsburg und Umgebung. Gegenstand der Kooperation ist die Übernahme eines Archivs des Zentrums demokratischer Bildung, das die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen seit Jahren in Wolfsburg betreibt und das auch eine wertvolle private Sammlung unterschiedlicher Materialien und Medien zur Demokratiepädagogik und Menschenrechtsbildung aus dem Besitz von Herrn Reinhard Koch enthält, der für den Verein „Archiv und Informationsstelle Rechtsextremismus“ tätig ist.

Die Materialien wurden in den letzten Jahrzehnten zusammengetragen und bilden einen unschätzbaren Fundus für die künftige Bildungsarbeit. Damit das Archiv der Öffentlichkeit in Wolfsburg für die so eminent wichtige Arbeit zum Thema Rechtsextremismus und Demokratieförderung auch weiterhin zur Verfügung stehen und noch besser für die Öffentlichkeit verfügbar gemacht werden kann, wird das Archiv in die Strukturen des Bildungshauses der Stadt Wolfsburg überführt.

Mit der Übertragung der Archivbestandteile sollen in verschiedenen Arbeitsfeldern Bildungsangebote, Informationen, Konzepte, Fortbildungen etc. vorgehalten werden, die die Demokratieentwicklung gezielt unterstützen. „Menschen aller Altersstufen können damit auch künftig für die Auseinandersetzung mit rechtsextremen Erscheinungsformen sensibilisiert und qualifiziert werden“, so Dr. Birgit Rabofski, Leiterin des Bildungshauses. Stadträtin Iris Bothe betont: „Dabei stellt das Bildungshaus als städtische Einrichtung einen neutralen Ort dar und verfügt mit der Volkshochschule und der Bibliothek über eine hervorragende Infrastruktur, um die Bildungsarbeit in den von der Stadt finanzierten Räumlichkeiten konsequent fortzuführen“.

Kooperationspartner für das Bildungshaus der Stadt Wolfsburg sind die Fakultät Soziale Arbeit der Ostfalia-Hochschule, die IG Metall Wolfsburg, das Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation der Stadt Wolfsburg sowie der Verein Archiv und Informationsstelle Rechtsextremismus (AIR) e.V. Die inhaltlich-konzeptionelle Arbeit wird von einem Beirat begleitet, der aus den Mitgliedern der Kooperationsgemeinschaft besteht und die strategische Ausrichtung begleiten wird.

Die Angebote der Kooperationsgemeinschaft richten sich an alle interessierten Bürger*innen in Wolfsburg und Umgebung. Weiterhin wird das Archiv den Studierenden der Ostfalia für Forschungs- und Bildungszwecke zur Verfügung stehen. Die Zusammenarbeit startet mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung am heutigen Tage.

„Als größte Einrichtung der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung sind wir in Wolfsburg seit Jahrzehnten präsent. Mit unserem Regelangebot für Bildungsurlaube und die allgemeine, berufliche und politische Bildung bieten wir Menschen aus und um Wolfsburg zahlreiche Angebote. Besonderer Schwerpunkt ist dabei auch die Demokratiebildung, hier läuft aktuell das Projekt ,Walk-Out – Orte der Demokratie erfahren‘. Diese Arbeit wollen wir fortsetzen und freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit dem Bildungshaus und weiteren Partnern jetzt auch unser historisches Archiv noch breiter der Öffentlichkeit anbieten können. Dass diese Kooperation so geklappt hat, zeigt die Stärke und Solidarität aller Akteure in der Bildungslandschaft in Wolfsburg – wir freuen uns deshalb auf die weitere Zusammenarbeit!“, sagt Maximilian Schmidt, Geschäftsführer von Arbeit und Leben Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

„Mit der Geschichtswerkstatt des Instituts für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS) als zentrale Bildungseinrichtung der Stadt Wolfsburg für die Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte, war es für mich als Leiterin des IZS sofort klar, dass wir uns in diese Kooperation einbringen, um das Material für die Förderung eines reflektierten historischen Bewusstseins sowie von Handlungskompetenzen und Eigenverantwortlichkeit für die Arbeit mit Schulen und in der Erwachsenbildung zu nutzen“, ergänzt Anita Placenti-Grau.

Bild (v.l.n.r.): Dr. Birgit Rabofski (Bildungshaus), Prof. Dr. Georg Korkendiek (Ostfalia), Prof. Dr. Olaf Lobermeier (Ostfalia), Reinhard Koch (Archiv und Informationsstelle Rechtsextremismus), Iris Bothe (Bildungsdezernentin), Anita Placenti-Grau (Leitung IZS), Maximilian Schmidt (Arbeit und Leben), Dr. Kati Zenk (IG Metall). (Foto: Stadt Wolfsburg)