Wiedereröffnung des Jugendhaus OST

Geschichtsträchtiges Jugendzentrum wurde saniert

Am Samstag, 5. November, öffnete das selbstverwaltete Jugendhaus OST nach rund zweieinhalb Jahren Sanierungszeit erstmals wieder seine Türen. Oberbürgermeister Dennis Weilmann und Iris Bothe, Stadträtin für Jugend, Bildung und Integration, begrüßten zahlreiche geladene Gäste sowie Mitglieder des Aktionsrates, die das Jugendhaus selbstständig verwalten.

Die Sanierung des denkmalgeschützen Gebäudes war ein intensiver Prozess, der durch das große Engagement aller Beteiligten nun erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Im Jahr 2012 wurde bereits der Antrag zur Sanierung gestellt, Anfang 2019 begannen dann die Bauarbeiten. Über Workshops wurden die jungen Menschen in die unterschiedlichen Planungssituationen mit eingebunden. Besonders wichtig war dabei, den „Geist des Hauses“ für eine selbstständige und kreative Entfaltung zu erhalten und die Barrierefreiheit herzustellen.

„Durch die Eigeninitiative von Jugendlichen und jungen Erwachsene und die Unterstützung der Stadt Wolfsburg wurde 1978 der Baracken-Bau vor dem Abriss geschützt und seitdem als selbstverwaltetes Jugendhaus Ost genutzt“, erklärt Oberbürgermeister Dennis Weilmann. „Ein selbstverwaltetes Jugendhaus, dass es so über Generationen bereits seit 44 Jahren gibt, ist und bleibt etwas Besonderes.“

Neben dem neuen Anbau, der nun als offizieller Eingang genutzt wird, wurden alle Räumlichkeiten saniert. Besondere Highlights sind der Veranstaltungssaal mit neuer technischer Ausstattung für Konzerte, das Aufnahmestudio sowie die Werkstatt. Insgesamt wurden rund zwei Millionen Euro in das Jugendhaus investiert.

„Außerordentlich bemerkenswert ist die lange Wolfsburger Tradition von Selbstverwaltung, die bundesweit in der Jugendarbeit seinesgleichen sucht“, ergänzt Iris Bothe, Stadträtin für Jugend, Bildung und Integration. „Hierbei ist zu betonen, dass die Wolfsburger Bürgerschaft, Politik und Verwaltung stets hinter diesem besonderen Ansatz gestanden hat und weiterhin steht.“

„Wir freuen uns, dass es nun nach der jahrelangen Planungs- und Bauphase endlich wieder für das Jugendhaus Ost losgehen kann“, so Corinna Jüptner vom Aktionsrat des Jugendhaus OST. „In den letzten Jahren gab es innerhalb des Beteiligungsprozesses den ein oder anderen Aha-Effekt auf allen Seiten der Beteiligung, wodurch wir sicherlich auch gegenseitig die Prozesse des anderen nun mehr nachvollziehen können. Wir freuen uns, die neuen Möglichkeiten, die sich durch die Sanierung ergeben haben, nun endlich auszuschöpfen.“

Das Jugendhaus Ost blickt auf eine mittlerweile 44-jährige Geschichte zurück. Es ist im ehemaligen Planungsamt der Stadt Wolfsburg verortet und hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Ort von jugendlicher Sub- und Szenekultur entwickelt. Es bietet jungen Menschen jenseits von kommerziellen Angeboten einen Anlaufpunkt für Engagement, Selbstorganisation, Kultur und jugendliche Selbstbestimmung und ist ein Freiraum für Entwicklung und Kreativität. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Jugendhaus durch die Arbeit seiner Aktionsräte zu einer über die Grenzen von Wolfsburg hinaus bekannten Institution entwickelt.