Orange your City – Gegen Gewalt an Frauen
Gewalt gegen Frauen ist keine Randerscheinung – Gewalt geschieht täglich und beginnt oft im Kleinen. Sie reicht von Bemerkungen oder Herabsetzungen bis hin zur schlimmsten Konsequenz: der Tötung der Frau, dem sogenannten Femizid. Seit 45 Jahren findet am 25. November weltweit der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen (Orange Day) statt, um ein Zeichen gegen diese geschlechtsspezifische Gewalt zu setzen.
An Orange Your City beteiligt sich auch die Stadt Wolfsburg mit mehreren Aktionen, die vom Gleichstellungsreferat gemeinsam mit den Akteur*innen des Arbeitskreises gegen Häusliche Gewalt organisiert werden. Akteur*innen des Arbeitskreises sind unter anderem die Polizei Wolfsburg, das Frauenhaus und der Verein DIALOG e. V.
„Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns alle gemeinsam klar gegen Gewalt an Frauen positionieren. Unser Gleichstellungsreferat und die anderen Akteurinnen und Akteure des Arbeitskreises gegen Häusliche Gewalt leisten hier einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft“, sagt Oberbürgermeister Dennis Weilmann.
„Partnerschaftliche Gewalt war in unserer Gesellschaft bis vor wenigen Jahren ein Tabu“, erklärt Susanne Deimel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wolfsburg. „Keine Frau gibt gerne zu, kontrolliert oder misshandelt zu werden, doch Schweigen ist keine Option. Wir wollen sensibilisieren und einen Beitrag dazu leisten, der Gewalt gegen Frauen entgegenzutreten, Hilfsangebote und präventive Maßnahmen aufzeigen und Betroffenen Mut machen.“
Als Auftakt und Zeichen der Solidarität wurden heute Flaggen der Organisation Terre des Femmes auf dem Rathausplatz gehisst. Ab Montag, 21. November, kann ab 13:00 eine Ausstellung zum Thema Gewalt gegen Frauen der Soroptimistinnen der Stadt Wolfsburg in der Bürgerhalle des Rathauses A besucht werden. Die Soroptimistinnen sind ein weltweit agierender Frauenclub, der sich ehrenamtlich für die Belange von Frauen mit Gewalterfahrungen engagieren. Ebenfalls am 21. November referiert Prof. Dr. Kristina F. Wolff zum Thema Femizide in Deutschland (16:30 Uhr im Schiller40, Markthalle) und klärt über Gewaltmuster, Anzeichen und Präventionsmaßnahmen auf. Anmeldungen können unter wolfsburg.de/gleichstellung vorgenommen werden. Außerdem zeigt der Delphin-Palast am 24. November, 19:00 Uhr, den Film Festung, in dem ein 13-jähriges Mädchen trotz Gewalt in der Familie versucht, die heile Fassade aufrecht zu erhalten.
Hintergrundinformationen:
Im Jahr 2020 gab es in Deutschland etwa 150.000 Fälle von Partnerschaftsgewalt. In über 80 Prozent sind Frauen betroffen, 139 Frauen wurden getötet. In rund 80 Prozent der Fälle sind die tatverdächtigen Männer und in etwa 60 Prozent der Fälle geschehen die Delikte in einem partnerschaftlichen Verhältnis. Diese erschreckenden Erkenntnisse erbrachte die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes (BKA) für das Jahr 2020. Dabei sind dies sind nur die Taten, die zur Anzeige kommen, die Dunkelziffer wird weit höher geschätzt. Die aktuellsten Daten veröffentlicht das BKA am 25. November – dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.

Bildunterschrift: Wehen als Zeichen der Solidarität auf dem Rathausplatz: Die Flaggen der Organisation Terre des Femmes. Foto: Stadt Wolfsburg