Buchpräsentation: Im Gespräch mit Jean-Michel Gaussot

Gaussot Der Franzose Jean-Michel Gaussot ist am Mittwoch, 21. Februar, um 17 Uhr in der Wolfsburger Stadtbibliothek zu Besuch, um sein Buch Ode an den großen Abwesenden, der mich niemals verlassen hat. Bericht des Sohnes eines französischen Widerstandskämpfers zu präsentieren. Gaussot ist der Sohn eines ehemaligen Insassen des KZ-Außenlagers Laagberg. Auf knapp 200 Seiten hat Gaussot die Geschichte seines Vaters aufgeschrieben. Teile seines Buches werden an diesem Abend im Rahmen eines Projektes von einem Jugendlichen vorgelesen.

Wie wirkt die Erinnerung an die Konzentrationslager im Familiengedächtnis nach? Jean-Michel Gaussot hat das Schicksal seines Vaters, den er nie hat kennenlernen dürfen, nie losgelassen. Dieser wurde sieben Monate vor seiner Geburt von der Gestapo festgenommen und hat die folgende Haft in deutschen Konzentrationslagern nicht überlebt. Doch erst nach dem Tod seiner Mutter stößt er in ihren persönlichen Dokumenten auf Briefe ehemaliger Mithäftlinge seines Vaters, in denen sie von ihren Erfahrungen als Deportierte und über ihre Mithäftlinge schreiben. Er findet die alten Taschenkalender seiner Mutter, in denen sie in kurzen Notizen ihre Stimmungen, ihre Hoffnung und Verzweiflung festhält. Diese schriftlichen Auseinandersetzungen bewahren den Nachfolgegenerationen die Erinnerung an das auch in Wolfsburg begangene NS-Unrecht. Gemeinsam mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) und dem Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS) präsentiert der ehemalige französische Diplomat und langjährige Präsident der Amicale Internationale de Neuengamme sein Buch und steht anschließend für ein Publikumsgespräch zur Verfügung. Das Buch kann für 13 Euro im Buchhandel oder gegen Rechnung im IZS erworben werden.  

Bildunterschrift 1: Jean-Michel Gaussot bei einer Lesung.

Bildunterschrift 2: Das Cover von „Ode an den großen Abwesenden, der mich niemals verlassen hat. Bericht des Sohnes eines französischen Widerstandskämpfers“