Standortfaktor Bildung sichern

Stadt investiert in die Schullandschaft

Die Stadt Wolfsburg investiert weiter in die eigene Schullandschaft. Eine entsprechende Vorlage hat der Ausschuss für Schule und Bildung dem Rat zur Entscheidung empfohlen, um auch künftig allen Wolfsburger Kindern und Jugendlichen ausreichend Schulplätze und eine Auswahlmöglichkeit beim Schulstandort bieten zu können.

Die Schulform Gymnasium wird in der Perspektive insgesamt zwei weitere Züge – beginnend im Schuljahr 2025/2026 mit einem Zug – erhalten, diese sollen in der Innenstadt realisiert werden. Hierfür sollen die Räumlichkeiten der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Realschule und der Ferdinand-Porsche-Realschule genutzt werden. Damit für Eltern und Schüler*innen rechtzeitig zur Anmeldephase die Perspektive feststeht, gilt für das Anmeldeverfahren 2023: Sollte die gesamtstädtische Kapazität im Bereich der Gymnasien überschritten werden, wird zuerst am Ratsgymnasium eine zusätzliche fünfte Klasse eingerichtet. Auf die schon bestehenden Raumbedarfe und der Entwicklung der Schüler*innenzahlen in der Haupt- und Realschule wird am Schulzentrum Fallersleben mit zusätzlichen Mobulbauten reagiert.

Im Grundschulbereich handelt es sich um zwei Maßnahmen. Zum einen soll die Grundschule Wohltberg – nach dem Auszug der ausgelagerten Klassen des Theodor-Heuss-Gymnasiums – vierzügig werden und zum anderen bekommt der Stadtteil Sonnenkamp eine neue Grundschule mit viereinhalb Zügen.

„Bildung ist für die Zukunftsperspektiven unserer Kinder entscheidend“, hebt Oberbürgermeister Dennis Weilmann hervor. „Wir stellen die soziale Infrastruktur Wolfsburgs sicher und bleiben so attraktiv und familienfreundlich. Trotz angespannter Haushaltslage werden wir dort investieren, wo es notwendig ist, um Wolfsburg zukunftsfähig aufzustellen.“

„In der Entwicklung dieser Vorschläge haben wir uns an dem absolut Erforderlichen orientiert und mit Augenmaß unter Nutzung von Bestandsimmobilien agiert“, ergänzt Iris Bothe, Dezernentin für Jugend, Bildung und Integration. „Die Investitionen sind notwendig, um nicht in den kommenden Schuljahren an eine Vollauslastung der Schulplätzte zu stoßen. Wir erfüllen damit unsere Aufgabe als Schulträgerin und sichern so den Standortfaktor Bildung für Wolfsburger Familien und internationale Fachkräfte.“

Notwendig werden die Maßnahmen, weil Wolfsburg wächst und aktuell so viele Einwohner*innen hat, wie seit 30 Jahren nicht mehr. Für Kinder und Jugendliche zwischen null und 18 Jahren zeigt sich allerdings ein differenziertes Bild. Im Kita- und Krippenalter kommt es derzeit und in den nächsten Jahren zu einem leichten Rückgang, bedingt durch rückläufige Geburtenzahlen. Im Gegensatz dazu wird im Bereich der Schüler*innen (sechs bis 18 Jahre) ein deutlicher Anstieg prognostiziert, da die mit über 1.300 Kindern besetzen Kita- und Krippenjahrgänge bis 2027 schulpflichtig werden. Ohne die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine beträgt der prognostizierte Anstieg der Schüler*innenzahlen 11,3 Prozent von 2021 bis 2027. Unter Berücksichtigung der aktuell in Wolfsburg lebenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine beträgt der Anstieg 14,3 Prozent.

Diese Entwicklung ist größtenteils gut absehbar, da die Entwicklung vor allem durch Alterung der Personen getrieben wird. Lediglich durch Wanderungsbewegungen – zum Beispiel durch die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine – können sich noch spürbare Änderungen ergeben. Von den rund 2.000 Geflüchteten, die Wolfsburg aus der Ukraine aufgenommen hat, sind 574 Kinder und Jugendliche schulpflichtig (Stand: 01.02.2023), 267 von ihnen besuchen eine Grundschule.

In den letzten Jahren sind bei der Vergabe der Schulplätze vermehrt Losverfahren notwendig geworden. Standortwünsche konnten hierbei nicht immer berücksichtig werden. Seit 2018 wurden die Kapazitäten aber bereits stetig erhöht. So bekamen die Grundschulen Wendschott, Käferschule, Schunterwiesen und Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule je einen weiteren Zug. Darüber hinaus wurden im Primar- und Sekundarbereich temporäre Kapazitäten durch zusätzliche Klassen geschaffen. Eine endgültige Entscheidung trifft der Rat in seiner Sitzung am 22. März.