Stadtteilmütter gestalten Integration

Erfolgreiches Angebot der Stadt Wolfsburg

Ein Pilotprojekt wird zum Erfolgsmodell: 2009 wurden in Wolfsburg zum ersten Mal Frauen zu Stadtteilmüttern ausbildet. Im Dezember 2021 endete ein weiterer Kursus. Die 10 Absolventinnen erhalten von Oberbürgermeister Dennis Weilmann ihre Zertifikate. Aufgrund der Corona-Pandemie gab es in diesem Jahr weniger Absolventinnen als im Mittel der vergangenen Jahre.

Seit dem Beginn haben insgesamt 201 Frauen die Wolfsburger Stadtteilmütter-Schulung absolviert, die in der Abteilung Prävention im Geschäftsbereich Jugend der Stadt Wolfsburg angeboten und durchgeführt wird. Die Stadtteilmütter stammen aus 37 Herkunftsländern und sprechen 16 verschiedene Sprachen.

Die Stadtteilmütter-Schulung lief Corona-bedingt nur zeitweise in Präsenz, aber auch über Videokonferenzen. Es konnten nicht alle Frauen, die sich angemeldet hatten, aufgrund von Corona teilnehmen, weil sie Kinder im Home-Schooling hatten oder immer wieder Kita-Kinder zu Hause betreuen mussten. Notwendige Endgeräte für den digitalen Unterricht waren nicht immer vorhanden; manchmal reichte das Datenvolumen per Wlan nicht aus. „Diese Frauen stehen nun auf der Anmeldeliste für das Jahr 2022“, ergänzt Ursula Cremer aus dem Team Interkulturelle Familienbildung im Geschäftsbereich Jugend.

Stadtteilmütter tragen dazu bei, dass sich viele Migrant*innen bei uns in Wolfsburg verstanden und willkommen wissen. Frauen mit Migrationshintergrund lernen im Rahmen der Schulung einander kennen, bauen Vorurteile ab und entwickeln viel interkulturelles Verständnis. Die Frauen nehmen die Schulung wahr, um die Bildungschancen im eigenen Familien- und Kulturkreis zu erweitern. Stadtteilmütter verstehen sich als Brückenbauerinnen und Kulturvermittlerinnen. Sie vermitteln auch bei Sprachproblemen und können vom Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), vom Baby-Besuchsdienst und anderen Institutionen angefragt werden, wenn junge Mütter kein Deutsch verstehen.

Der Einstieg in ein Betätigungsfeld, Ausbildung oder Berufstätigkeit wird vorbereitet und begleitet vom RVA -Regionalverbund für Ausbildung. Viele Stadtteilmütter sind in Grund- und weiterführenden Schulen als Schulbegleiterinnen eingesetzt. Sie begleiten Veranstaltungen und Projekte in Schulen, Kindertagesstätten und Kinder- und Familienzentren, in den Kinderräumen und bei Step by Step. Eine Stadtteilmutter hat sich sogar zur ersten Wolfsburger Gemeindedolmetscherin weitergebildet.

Eine neue Gruppe für bisher 22 Interessentinnen kann im Februar 2022 starten.