Regionales Landesamt für Schule und Bildung Braunschweig und Stadt Wolfsburg unterzeichnen Vereinbarung
Die Stadt Wolfsburg und das Regionale Landesamt für Schule und Bildung Braunschweig (RLSB BS) vertiefen ihre Zusammenarbeit im Bereich der Schnittstelle von Absentismus-Prävention und Gesundheitsmanagement in Schulen. Dazu wurde eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben, die die gemeinsame Unterstützung des Förderprojektes Schulisches Eingliederungsmanagement (kurz: SEM) beschreibt.
Torsten Glaser, Leiter des RLSB BS, erklärt zur Ausgangslage: „Schon weit vor der Corona-Pandemie war es für viele Bildungsakteurinnen und Bildungsakteure eine große Herausforderung, den Kindern und Jugendlichen, die aufgrund einer psychischen und/oder körperlichen Belastung die Schule nur unregelmäßig besuchten, bestmögliche Bildungschancen zu ermöglichen. Dies ist aber unser Ziel.“
Ein längerer Klinikaufenthalt, eine chronisch-somatische Erkrankung oder eine Traumatisierung nach einer Flucht stellen Faktoren dar, die einen regelmäßigen Schulbesuch langfristig gefährden. Zudem zeigen Studien, dass die psycho-soziale Belastung aufgrund der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen stark angestiegen ist. Die Folge daraus ist, dass die gleichberechtigte Teilhabe betroffener Schüler*innen an Bildung gefährdet wird. Das Konzept des SEM sieht daher vor, Lernen nach oder mit einer gesundheitlichen Einschränkung möglich zu machen und die Schule als stabilisierenden Ort für die Gesundheit junger Menschen weiterzuentwickeln.
„Um gesundheitliche Belastungen, die zu vermehrten Fehlzeiten in der Schule führen, frühzeitig zu erkennen, wird derzeit durch das Referat Strategisches Bildungsmanagement der Stadt ein Rahmenkonzept erarbeitet“, erklärt Iris Bothe, Dezernentin für Jugend, Bildung und Integration. „In Anlehnung an das Betriebliche Eingliederungsmanagement enthält dieses verschiedene Schritte für ein strukturiertes und abgestimmtes Vorgehen bei Absentismus mit Krankschreibung und Entschuldigungen.“
Die Kooperationsvereinbarung ermöglicht eine noch bessere Zusammenarbeit der Lehrkräfte mit der Schulsozialarbeit und allen außerschulischen Akteur*innen aus der Beratung und der Medizin. Aktuell sind sechs Wolfsburger Schulen an diesem Projekt beteiligt.
„Mit dem Rahmenkonzept erhalten die Projektschulen nun einen Vorschlag für ein Verfahren, das den Fokus des schulischen Personals vor allem auf die entschuldigten Fehlzeiten richtet“, sagt Petra Ringmann, Leiterin des Referats Strategisches Bildungsmanagement. „Mit den gemachten Erfahrungen können die Schulen das Konzept nach den Sommerferien an eigene Abläufe anpassen.“
Beteiligte Projektschulen sind: Leonardo-da-Vinci Gesamtschule, Oberschule Wolfsburg, Hauptschule Fallersleben, Neue Schule, Realschule Fallersleben, Theodor-Heuss-Gymnasium.

Foto: Petra Ringmann (v.l.) und Torsten Glaser (v.r.) unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung. Im Hintergrund v.l.: Ann-Marlen Fromme (RLSB BS, Schulpsychologische Dezernentin), Alp Turan (RLSB BS, Dezernent für schulische Sozialarbeit) und Cordula Lüken (Stadt Wolfsburg, Bildungskoordinatorin im Referat Strategisches Bildungsmanagement). Bildnachweis: Stadt Wolfsburg.