Erfolgreiche Umsetzung der „Kinderfreundlichen Kommune“

Aufnahme von Kinderrechten in die Hauptsatzung und Jugendbeirat als große Meilensteine

Das Kinder- und Jugendbüro der Stadt Wolfsburg zieht eine positive Bilanz bei der Umsetzung des Aktionsplans „Kinderfreundliche Kommune 2019-2021“ und präsentiert den neuesten Zwischenbericht mit aktuellen Fortschritten und Entwicklungen zur Stärkung der Kinder- und Jugendfreundlichkeit in Wolfsburg.

Seit Sommer 2019 befindet sich die Stadt Wolfsburg in der Umsetzung des zweiten Aktionsplans. „Unser strategisches Ziel der Kinder- und Jugendpolitik in Wolfsburg ist, dass Kinder und Jugendliche ihre lebensweltorientierten Themen in demokratische Prozesse einbringen und erfahren können, wie sie auf diese Weise ihre Umwelt aktiv mitgestalten können. Ein großer Erfolg ist, dass wir in der letzten Ratssitzung der alten Wahlperiode die Aufnahme von Kinderrechten in die Hauptsatzung der Stadt Wolfsburg beschlossen haben“, erklärt Iris Bothe, Dezernentin für Jugend, Bildung und Integration. Danach sollen die Rechte von Kindern und Jugendlichen, insbesondere das Recht auf angemessene Beteiligung, bei städtischen Planungen und Vorhaben noch stärker berücksichtigt werden. Außerdem arbeitet das Kinder- und Jugendbüro an einer Stärkung und Neuaufsetzung des Netzwerkes Jugendbeteiligung, um eine tatsächliche Vernetzung und einen Wissenstransfer der Geschäftsbereiche zu ermöglichen.

„Viele Maßnahmen des ersten Aktionsplans zum Ausbau der Kinder- und Jugendbeteiligung, wie zum Beispiel der Kinderbeirat und die Kinder- und Jugendkommission, sind erfolgreich weiterentwickelt und verstetigt worden“, ergänzt Katharina Varga, Geschäftsbereichsleiterin Jugend der Stadt Wolfsburg. Die Themen des Kinderbeirates sind im Laufe der Jahre komplexer und vielfältiger geworden. Die Mitglieder haben sich mit den Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Mobilität/ÖPNV und Smart City Wolfsburg befasst, sind aber auch langfristig an den Planungen für das Baugebiet Sonnenkamp beteiligt.

In der Kinder- und Jugendkommission, in der Verwaltung, Politik und Jugendliche zusammenarbeiten, haben wir die Altersgrenze für die Teilnahme von 14 auf 13 Jahre gesenkt, um einen nahtlosen Übergang vom Kinderbeirat in die Kinder- und Jugendkommission zu ermöglichen“, berichtet Katrin Dedolf, Kinderbeauftragte der Stadt Wolfsburg. Auch die Zahl der jugendlichen Expert*innen in der Kinder- und Jugendkommission wurde von sechs auf zehn erhöht, um dem gestiegenen Interesse an politischer Beteiligung der Jugendlichen gerecht zu werden. „Der Anfang des Jahres neu gegründete Jugendbeirat zeigt sehr deutlich, dass Wolfsburger Jugendliche an kommunalen Planungen beteiligt werden wollen. Das Interesse von jungen Menschen an einer Mitarbeit ist so hoch wie nie zuvor. Aktuell arbeiten 23 junge Wolfsburger*innen im Jugendbeirat, von denen 15 mindestens einmal im Kinderbeirat tätig waren“, fügt Dedolf stolz hinzu.

Beeindruckt zeigt sich Stadtjugendpfleger Yannick Pauly vom großen Engagement des Kinder- und Jugendbüros bei der Umsetzung des Aktionsplans. „In Corona-Zeiten ist es gelungen, die Beteiligungsstrukturen für Kinder und Jugendliche in Wolfsburg aufrechtzuerhalten. Vielfach wurde auf digitale Beteiligungsformate und ‑methoden umgestellt, was die Kinder- und Jugendarbeit auch in der gesamten Jugendförderung einen großen Schritt vorangebracht hat. Das Kinder- und Jugendbüro hat unter anderem Sitzungen des Kinder- und des Jugendbeirates, Spielplatzbeteiligungen, den Weltkindertag und diverse Talkrunden digital durchgeführt. Dadurch konnten wir sicherstellen, dass junge Menschen auch in dieser schwierigen Phase in städtische Verfahren und Prozesse eingebunden wurden.“

Der ausführliche Zwischenbericht zur Umsetzung des Aktionsplans „Kinderfreundliche Kommune“ kann auf der Seite https://www.wolfsburg.de/kjb abgerufen werden.

Hintergrund:

Das bundesweite Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ wird vom Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“, der vom Deutschen Komitee für UNICEF und vom Deutschen Kinderhilfswerk e.V. getragen wird, durchgeführt. Ziel ist die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf der kommunalen Ebene.

Am 19. September 2018 hat der Rat der Stadt Wolfsburg eine Verlängerung der Teilnahme am Programm „Kinderfreundliche Kommune“ beschlossen. Für den Zeitraum von 2019 bis 2021 wurde ein neuer Aktionsplan erarbeitet, dessen Fokus auf der Verstetigung und Weiterentwicklung der angestoßenen Maßnahmen liegt. Dieser wurde am 19. Juni 2019 vom Rat der Stadt Wolfsburg beschlossen und am 23. August 2019 wurde der Stadt Wolfsburg zum zweiten Mal das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ verliehen.

Bild: von links: Yannick Pauly, Katharina Varga, Katrin Dedolf und Iris Bothe. Bildnachweis: Stadt Wolfsburg.