Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Zweite Demokratiekonferenz in Wolfsburg

Wofür steht Wolfsburg als Stadtgesellschaft – und wie kann Demokratieskepsis wirksam begegnet werden? Diese Leitfragen bestimmten die zweite Wolfsburger Demokratiekonferenz, an der rund 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Bildung, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Vereinen teilnahmen. Im Mittelpunkt stand die Vorstellung der im letzten Jahr gemeinsam erarbeiteten Wolfsburger Erklärung für Demokratie – ein klares Bekenntnis dazu, wie demokratische Werte in Wolfsburg gelebt und gestärkt werden sollen.

„Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit“, erklärt Oberbürgermeister Dennis Weilmann. „Sie lebt davon, dass Menschen Verantwortung übernehmen, sich einbringen und den Dialog suchen – auch dann, wenn es herausfordernd wird. Genau dafür bietet die Demokratiekonferenz einen wichtigen Raum der Vernetzung und Zusammenarbeit.“

Nach der Eröffnung durch Stadträtin Iris Bothe gab Dr. Franziska Schroedter in einem Impulsvortrag Einblicke in die aktuelle Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Im Anschluss begrüßte Oberbürgermeister Weilmann die Gäste offiziell.

Stadträtin Iris Bothe betonte in ihrem Beitrag die Bedeutung der gemeinsam erarbeiteten Erklärung: „Die Wolfsburger Erklärung für Demokratie ist kein Papier für die Schublade, sondern ein Arbeitsauftrag an uns alle. Demokratie zu stärken bedeutet, Kompetenzen zu fördern, kritischen Austausch auszuhalten und Zugänge für Menschen zu schaffen, die sich bislang nicht angesprochen fühlen. In Wolfsburg setzen wir deshalb auf konkrete, wirksame Angebote – von der Erinnerungsarbeit über Vorurteilsprävention bis zur Stärkung von Selbstwirksamkeit in unseren Quartieren. Demokratieskepsis begegnet man nicht mit Appellen, sondern mit verlässlichen Strukturen, guten Bildungs- und Beteiligungsformaten und einem offenen Blick für das, was Menschen im Alltag bewegt. Genau daran arbeiten wir – gemeinsam mit Schulen, Vereinen, Communities und vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Die Erklärung ist dafür ein verbindender Rahmen und zugleich ein Versprechen, dranzubleiben.“

Im weiteren Verlauf der Konferenz wurde das gemeinsam entwickelte Konzept für Erinnerungsarbeit und Demokratieförderung vorgestellt. Es zeigt auf, wie vielfältig demokratische Bildung in Wolfsburg bereits verankert ist und an welchen Stellen künftig gezielt weiterentwickelt wird – etwa im Bereich Vorurteilsprävention, in der Arbeit mit Jugendlichen oder in quartiersbezogenen Empowerment-Angeboten.

Nach einer Kafeepause zum Austausch arbeiteten die Teilnehmenden in Workshops zum Thema Demokratieskepsis: Wie entsteht sie? Welche Zielgruppen erreicht man bisher nicht? Welche Formate wirken tatsächlich im Alltag? Die Ergebnisse fließen in die weitere Arbeit der Partnerschaft für Demokratie ein.

Die Demokratiekonferenz wird im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! realisiert. Als Teil der Partnerschaft für Demokratie engagiert sich die Stadt Wolfsburg kontinuierlich für eine offene, vielfältige und demokratische Stadtgemeinschaft – gemeinsam mit vielen lokalen Akteurinnen und Akteuren.

Bild 1: Dr. Franziska Schroeter präsentierte die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Foto: Stadt Wolfsburg

Bild 2: Stadträtin Iris Bothe unterzeichnete die Wolfsburger Erklärung für Demokratie. Foto: Stadt Wolfsburg