Wolfsburg stärkt Mitbestimmung junger Menschen

Monitoringbericht zeigt hohe Beteiligung

Die Kinderbeauftragte der Stadt Wolfsburg hat den aktuellen Monitoringbericht zur Kinder- und Jugendbeteiligung veröffentlicht. Der Bericht dokumentiert, wie intensiv junge Menschen in städtische Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Im Jahr 2024 wurden innerhalb der Stadtverwaltung insgesamt 59 Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Davon sind 48 Verfahren als echte Partizipation oder darüber hinausgehend einzustufen. Auf diesen Partizipationsstufen ist jungen Menschen das Recht auf Mitbestimmung, teilweise oder vollständige Entscheidungsmacht sowie Selbstorganisation zugewiesen.

„Dass über 80 Prozent der Beteiligungsverfahren auf den höchsten Stufen der Partizipation stattfinden, zeigt: Wolfsburg nimmt die Stimme junger Menschen ernst und schafft echte Mitgestaltungsmöglichkeiten“, betont Katrin Dedolf, Kinderbeauftragte der Stadt Wolfsburg. „Kinder und Jugendliche sind Expert*innen ihrer Lebenswelt – ihre Perspektiven bereichern unsere Stadtentwicklung und stärken die Demokratie.“

Besonders hohe Mitbestimmungsmöglichkeiten bieten die stadtinternen Beteiligungsgremien wie Kinderbeirat, Jugendbeirat und die Kinder- und Jugendkommission, denn sie ermöglichen jungen Menschen, Entscheidungen selbst zu treffen und Verantwortung zu übernehmen.

Erstmals wurden auch quantitative Daten zur Zielgruppe erhoben: Rund 1.850 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren und 4.300 Jugendliche im Alter von 14 bis 27 Jahren wurden durch die Verfahren erreicht. Dennoch zeigt der Bericht auch Handlungsbedarf: Nur acht von rund 30 Fachbereichen der Verwaltung haben junge Menschen im Jahr 2024 aktiv in ihre Projekte eingebunden. Diese Fachbereiche zeigen, wie Beteiligung erfolgreich und gewinnbringend umgesetzt werden kann – sei es durch themenorientierte Sitzungen, Workshops, digitale Beteiligungsformate oder projektbezogene Mitgestaltung.

Die kinderfreundliche Kommune Wolfsburg sieht Beteiligung nicht als Zusatz, sondern als selbstverständlichen Bestandteil guter Verwaltungsarbeit. Unterstützungsangebote, Qualifizierungen und der fachliche Austausch im stadtinternen Multiplikator*innen-Netzwerk für Partizipation sollen helfen, Beteiligung verwaltungsweit zu stärken und nachhaltig zu etablieren.